CSIS-Studie

600 Milliarden Dollar Schaden durch Cybercrime

von - 23.02.2018
Cybercrime
Foto: Nomad_Soul / Shutterstock.com
Cyber-Kriminalität verursacht immer größere Schäden. Nach aktuellen Studienergebnissen von McAfee sind dies weltweit jährlich 600 Milliarden Dollar.
Cyber-Kriminalität kostet Unternehmen jährlich fast 600 Milliarden Dollar, was 0,8 Prozent des weltweiten BIP bedeutet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die vom IT-Security-Anbieter McAfee in Zusammenarbeit mit dem "Center for Strategic and International Studies" (CSIS) durchgeführt und im Report "Economic Impact of Cybercrime – No Slowing Down" veröffentlicht wurde.
Zum Vergleich: In der letzten Untersuchung aus dem Jahr 2014 betrug der Verlust noch etwa 445 Milliarden Dollar. Der Bericht führt dieses Wachstum auf die schnelle Übernahme neuer Technologien durch Cyber-Kriminelle zurück, wodurch sich Geschäftsmodelle wie Cybercrime-as-a-Service (CaaS) kontinuierlich ausbreiten.

Cybervergehen

Geschätzte tägliche Aktivität

Bösartige Scans

80 Milliarden

Neue Malware

300.000

Phishing

33.000

Ransomware

4.000

Durch Hacking verlorene Datensätze

780.000

"Die digitale Welt hat fast jeden Aspekt unseres Lebens verändert und Online-Kriminalität war nie so einfach, lukrativ und mit so einem geringen Risiko behaftet wie heute", sagt Steve Grobman, Chief Technology Officer bei McAfee. "Ransomware-as-a-Service-Anbieter skalieren Cyber-Angriffe effizient auf Millionen von Systemen, gleichzeitig werden Angriffe weitestgehend automatisiert, sodass nur minimale menschliche Eingriffe erforderlich sind. Hierzu kommt noch die Verbreitung von Kryptowährungen, die eine schnelle Monetarisierung erleichtert und gleichzeitig das Risiko einer Festnahme minimiert", meint er. "Der technologische Fortschritt hat Cyber-Kriminalität also ebenso transformiert wie andere Wirtschaftszweige auch", so Grobmans Fazit.

CaaS gefährdet Unternehmen und Nationen

Besonders das illegale Geschäftsmodell "Cybercrime-as-a-Service" (CaaS) hat sich innerhalb der letzten Jahre rasant verbreitet. Mittlerweile verdienen Cyber-Kriminelle, die ihre Ransomware-Kits zum Verkauf anbieten, bis zu 100.000 Dollar im Jahr. Es gibt heutzutage also zahlreiche Möglichkeiten für Cyber-Kriminelle Profit zu machen, ohne sich auf das "traditionelle Hacking" einlassen zu müssen. Kryptowährungen spielen den Kriminellen dabei in die Hände, da sie bei Finanztransaktionen anonym bleiben.
Besonders beliebt bei Hackern sind die drei Kryptowährungen Monero, Zcash und Dash. Die schwerwiegendsten Kosten von Cyber-Kriminalität entstehen allerdings durch den Diebstahl von geistigem Eigentum und vertraulichen Geschäftsinformationen. Dieser geht heutzutage weit über die traditionellen Ziele hinaus - bis hin zu Regierungsinstitutionen und militärischen Technologien.
Der Bericht untersucht außerdem Cyber-Kriminalität in verschiedenen Teilen der Welt: Nordamerika, Lateinamerika, Europa, Asien, Nordafrika, Afrika und Naher Osten. Am stärksten betroffene Länder (gemessen in Prozent des Nationaleinkommens) sind Digitale Nachzügler, die noch nicht vollständig in der Lage sind, ausreichende Cyber-Sicherheit zu gewährleisten.
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